Hanau/Wien/Volketwil,
12
April
2024
|
08:00
Europe/Amsterdam

LMP2 vs. LMGT3: Goodyear Racing erklärt die beiden ELMS-Klassen

Zusammenfassung

Wenn am 14. April der Startschuss zum „4-Stunden-Rennen von Barcelona“ fällt, ist Goodyear auf dem besten Weg zu seiner erfolgreichsten Saison seit der Rückkehr in den Langstreckenmotorsport im Jahr 2020. Auch 2024 ist Goodyear exklusiver Ausrüster der LMP2 in der European Le Mans Series (ELMS) und bei den 24 Stunden von Le Mans. Darüber hinaus startet in der ELMS die neue LMGT3-Kategorie, die bereits in der FIA World Endurance Championship für Furore gesorgt hat.

Insgesamt 22 LMP2-Fahrzeuge (14 LMP2; 8 LMP2 Pro/Am) haben sich in dieser Saison für die ELMS angemeldet. Hinzu kommen 11 LMGT3-Boliden von Aston Martin, Ferrari, Lamborghini und Porsche.

In der Saison 2024 wird die ELMS an sechs der berühmtesten Rennstrecken in Europa Station machen, beginnend mit dem Circuit de Barcelona-Catalunya für den Prolog und die 1. Runde, bevor es weitergeht nach Mugello – ein neuer Teilnehmer im Kalender –, Spa-Francorchamps und Portimao.

Mike McGregor, Endurance Program Manager bei Goodyear, gibt im Folgenden interessante Einblicke in die beiden ELMS-Klassen.

Autos mit gleicher „Langstrecken-DNA“

Würde man die DNA eines modernen LMP2- und eines LMGT3-Rennwagens vergleichen, würde man feststellen, dass die Gene, die für Strategie, Effizienz und Wettbewerb verantwortlich sind, denselben Ursprung haben. Die beiden Klassen sind extrem ähnlich, wenn es darum geht, die beste Performance herauszuholen.

Das Verlängern von Stints und das Management von Ressourcen sind Schlüsselkomponenten für den Erfolg. Goodyear hat hierfür Reifen entwickelt, die trotz der unterschiedlichen Anforderungen rund zwei Stunden lang unermüdlich Leistung bringen.

„Wir mussten einen Reifen entwickeln, der nicht nur schnellstmöglich in sein Arbeitsfenster kommt, sondern je nach Strecke zwei oder drei Stints durchhält“, so McGregor. „Diesen Faktor haben die beiden Klassen gemeinsam. Daher hat Goodyear Racing eine stabile und konstante Plattform für beide Fahrzeugkategorien entwickelt.“

Eine weitere Gemeinsamkeit von LMGT3 und LMP2 ist das unterschiedliche Level ihrer Fahrer. Goodyear hat daher einen Reifen entwickelt, der für das gesamte Spektrum der FIA-Fahrerkategorien geeignet ist, das von Amateurfahrern mit Bronze-Rating bis hin zu erfahrenen Profifahrern mit Platin-Status reicht.

Eine wichtige Eigenschaft des Reifens ist seine kurze Aufwärmphase. Diese hilft Amateurfahrern, das Limit des Autos schnell und sicher zu finden. Darüber hinaus bleibt die Leistung des Reifens über einen Stint hinweg konstant und fällt nur minimal ab, was den Fahrern dabei hilft, einen angenehmen Rhythmus zu finden.

Unterschiede zwischen LMGT3 und LMP2

Abtrieb, Leistung und Gewicht sind nach wie vor die Hauptunterschiede zwischen LMGT3- und LMP2-Fahrzeugen. Ein LMP2-Auto erzeugt etwa 50 % mehr Abtrieb als ein LMGT3-Auto. Höherer Abtrieb bedeutet für die LMP2-Fahrzeuge ein besseres Kurvenverhalten, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten, und ein insgesamt präziseres Handling.

In dieser Saison werden die LMP2-Autos mit 580 PS aufwarten (gegenüber 540 PS im Jahr 2023), die vom gleichen 4,2-Liter-V8-GK428-Gibson-Motor geliefert werden. Außerdem wird das Gewicht von 950 kg auf 930 kg reduziert, und es werden größere Kraftstofftanks zugelassen (75 Liter statt 69 Liter). Diese Änderungen werden schätzungsweise etwa 1 Sekunde pro Runde ausmachen. LMGT3-Boliden sind mit 1.200 bis 1.300 kg deutlich schwerer als LMP2-Rennwagen.

Für die Reifenkonstrukteure von Goodyear besteht der größte Unterschied darin, wie die Reifen der beiden Fahrzeugklassen in den Kurven arbeiten:

„LMGT3-Autos haben größere Neigung und Wankbewegungen als LMP2-Autos“, erklärt McGregor. „Die Menge an Dämpfungskraft, die durch den Reifen fließt, bedeutet, dass wir völlig andere Anforderungen an den Reifen stellen. Der Abtrieb, den die LMP2-Autos erzeugen, bedeutet, dass sie weniger anfällig für Wankbewegungen und in der Regel steifer eingestellt sind, damit der Abtrieb konstanter wirken kann.

LMP2-Chassis sind nach reinen Rennwagenspezifikationen gebaut, was uns eine stetigere Plattform für die Entwicklung eines maßgeschneiderten Reifens bietet. Bei LMGT3 haben wir ein völlig neues Reifenkonzept, um sicherzustellen, dass dieses mit jedem Fahrzeug gut funktioniert.

Man muss all die verschiedenen Fahrzeugtypen im GT-Rennsport berücksichtigen. Wir haben Autos mit Front-, Mittel- und Heckmotor, so dass die Gewichtsverteilung sehr unterschiedlich ist. Das Designteam von Goodyear Racing hat hervorragende Arbeit geleistet, um sicherzustellen, dass eine einzige Reifenspezifikation mit jeder Philosophie harmoniert."

LMGT3: Verbindung zum Straßenauto

Der Reiz des GT-Rennsports liegt zum Teil in den Ähnlichkeiten zwischen den Rennwagen und ihren Straßenfahrzeugen. Das ist nicht nur für die Fans interessant, sondern senkt auch die Gesamtkosten eines LMGT3-Rennens im Vergleich zur vorherigen LMGTE-Generation.

„Für uns geht es bei Langstreckenrennen darum, die Technologie von Goodyear zu präsentieren; mit der LMGT3 kommt man einem Straßenauto am nächsten“, erklärt McGregor. „Die Fahrzeuge verwenden viele gleiche Komponenten, und das Reglement schränkt die Möglichkeiten der Teams und Hersteller ein, Änderungen vorzunehmen.

Die neuen Goodyear Racing-Reifen wurden entwickelt, um so lange und so schnell wie möglich zu performen. Wenn man den Porsche 911 GT3 RS als Straßenfahrzeug betrachtet, sind jene Reifen auch für diese Fahrzeugkategorie geeignet. Die Teilnahme in der ELMS zeigt also nicht nur das Engagement von Goodyear im internationalen Langstreckenrennsport, sondern hilft uns auch, Technologien für die Zukunft zu entwickeln, die letztlich dem Endverbraucher zugutekommen."

Über Goodyear

Goodyear ist eines der größten Reifenunternehmen der Welt. Das Unternehmen beschäftigt rund 74.000 Mitarbeiter und stellt seine Produkte weltweit an 55 Standorten in 23 Ländern her. In den beiden Forschungs- und Entwicklungszentren in Akron, Ohio, und in Colmar-Berg, Luxemburg, werden modernste Produkte und Dienstleistungen entwickelt, die neue Technologie- und Leistungsstandards in der Industrie setzen. Mehr Informationen finden Sie auf www.goodyear.de und www.goodyear.com/corporate.