Hanau/Wien/Volketswil,
17
September
2020
|
10:52
Europe/Amsterdam

Goodyear Blimp: Eine Ikone seit über einem Jahrhundert

In diesem Sommer kehrt der Goodyear-„Blimp“1 an den Himmel über Europa zurück. Genau der richtige Zeitpunkt, um ein Jahrhundert der Innovation in den Lüften zu feiern, das Anfang des 20. Jahrhunderts mit den ersten Blimps begann. Seitdem sind die Luftschiffe im Goodyear-Design ein weltweit wahrgenommenes Symbol und ein Fixpunkt bei Sport- und anderen Veranstaltungen rund um den Globus.

In diesem Sommer wurde der neueste Blimp im Goodyear-Design in Europa vorgestellt. Er ergänzt eine Flotte von drei Luftschiffen, die in den USA stationiert sind. Im September wird der europäische Blimp über zwei der prestigeträchtigsten Motorsportveranstaltungen der Welt schweben: den 24-Stunden-Rennen in Le Mans und am Nürburgring.

Mit dieser weithin sichtbaren Präsenz feiert Goodyear die Rückkehr in den europäischen und internationalen Rennsport, der 2019 anlässlich der 24 Stunden von Le Mans verkündet wurde. Nun sind Goodyear-Reifen bei der 88. Auflage des französischen Langstrecken-Klassikers zum ersten Mal seit 2006 wieder im Starterfeld vertreten. Klarer Fall: Diese Rückkehr muss gefeiert werden, zumal sie begleitet wird von Engagements in verschiedenen GT-, Prototypen- und Tourenwagen-Serien sowie bei Rennen mit elektrisch angetriebenen Fahrzeugen.

Vier Luftschiffe – ein Symbol

Die Flotte der Goodyear Blimps besteht nun aus vier Luftschiffen, die alle von Zeppelin entworfen wurden und damit der jüngste Teil einer langen und engen Partnerschaft zwischen Goodyear und Zeppelin sind, die bis in das Jahr 1924 zurückreicht. Das nun in Europa eingesetzte Exemplar wird von Zeppelin betrieben und hat seine Heimat in Friedrichshafen am Bodensee. Die weiteren drei Luftschiffe sind auf US-Flugplätzen stationiert, die in Pompano Beach (Florida), Carson (Kalifornien) und Akron (Ohio) liegen – letzterer befindet sich damit ganz in der Nähe des Stammwerks der Goodyear Tire and Rubber Company. Diese über die ganze USA verteilten Standorte erlauben den Einsatz bei 200 Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen jährlich, die in allen Ecken von Nordamerika stattfinden.

Die Goodyear Luftschiffe sind ebenso im Himmel über dem NASCAR-Saisonhöhepunkt bei den Daytona 500 daheim wie bei den Basketballspielen der NBA, der US-College-Football-Liga oder auch den PGA-Golf-Events. Die weltweite Sichtbarkeit der Blimps wird nun noch einmal durch die Präsenz in Le Mans und am Nürburgring unterstrichen.

Die Historie

Die Geschichte der Goodyear-Blimps lässt sich bis in das Jahr 1912 zurückverfolgen. Damals entwickelten Ingenieure bei Goodyear – angeregt durch die Pionierflüge der Brüder Wright einige Jahre zuvor – ein Spezialgewebe für Luftfahrzeuge, die leichter als Luft sind. Diese Technologien wurden in den Folgejahren weiterentwickelt und mündeten im Jahr 1924 in einer Beziehung zum deutschen Luftschiffhersteller Zeppelin.

Goodyear und Zeppelin begannen danach die Arbeiten an zwei riesigen Luftfahrzeugen, die bei ihren Stapelläufen in den Jahren 1931 und 1933 die Namen „Akron“ und „Macon“ erhielten. Auch der Bau eines speziellen Hangars am Standort Akron gehörte dazu, der zu seiner Zeit die größte freitragende Struktur der Welt darstellte.

Das Programm rund um die riesigen Luftschiffe in den 1930ern hatte drei wichtige Ziele. Zum einen ging es um die Entwicklung militärischer Technologie, zudem sollte die öffentliche Wahrnehmung und das Vertrauen in die Marke Goodyear gestärkt werden. Nicht zuletzt wollte das Projekt aber auch private und öffentliche Unterstützung für ambitionierte Ziele im transozeanischen Passagierflugverkehr einwerben. Denn zu dieser Zeit betrachteten viele die Luftschifffahrt als besser realisierbare Lösung für Langstreckenflüge als das Reisen mit dem Flugzeug.

So wurde der öffentliche Passagierverkehr für eine kleine Anzahl von Schlüssel-Routen geplant, die auch Transatlantikflüge zwischen New York bzw. Washington, Paris und London vorsahen. Auch Flüge über den Pazifik, die Kalifornien, Hawaii, die Philippinen, Japan und China verbinden sollten, waren in Planung. Doch unglücklicherweise wurden diese großen Pläne nach und nach fallen gelassen, da sich die Flugzeugtechnologie rapide weiterentwickelte und es sich zudem als schwierig erwies, die Zustimmung des US-Kongresses zu erreichen.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Blimps der Goodyear-Flotte dafür ein weithin bekanntes Symbol in den ganzen USA, das bei vielen Veranstaltungen zu sehen war: Ob bei Olympiade oder Indianapolis 500, über der Weltausstellung oder Daytona 500, bei American-Football-Spielen wie Rose Bowl und Orange Bowl – die Goodyear Blimps waren stets präsent.

Auch in Europa haben die Luftschiffe von Goodyear eine glanzvolle Geschichte. Ein Blimp mit dem Namen „Europa“ flog zwischen 1972 und 1986 über dem Kontinent und besuchte dabei wichtige Sportveranstaltungen wie die 24 Stunden von Le Mans oder auch Formel-1-Rennen. Er bot einzigartige Fernsehbilder von legendären Ereignissen und ermöglichte faszinierende Aufnahmen von weltberühmten Orten wie dem Big Ben in London oder dem Colosseum in Rom. Auch zwei Hochzeiten des britischen Königshauses in den 1980er-Jahren wurden von den Kameras im Goodyear-Blimp in Szene gesetzt.

Die Technologie

Wie die drei Blimps der US-Flotte ist auch das europäische Luftschiff von Goodyear ein halbstarrer Zeppelin NT, den die Markensymbole von Goodyear schmücken. Das verwendete Modell ist das größte derzeit eingesetzte halbstarre Luftschiff und ist 75 Meter lang, 19,5 Meter breit und 17,4 Meter hoch. Die Passagierkabine fasst bis zu 14 Mitreisende, die die Fahrt durch große Panoramafenster genießen können. Das Gesamtvolumen des Luftschiffes beträgt 8.425 Kubikmeter und wird mit nicht-brennbarem Helium gefüllt.

Angetrieben wird das Luftschiff von drei Motoren, die über jeweils 200 PS verfügen. Es bringt damit ungefähr über die gleiche Leistung wie einer der von Goodyear ausgerüsteten LMP2-Rennwagen, die in Le Mans fahren. Allerdings bringt das Luftschiff diese Kraft nicht auf die Straße, sondern in die Luft: In ihm werden die PS über ein Getriebe auf die Propeller übertragen, die eine erstaunliche Manövrierfähigkeit ermöglichen: Der Goodyear-Blimp kann sich in der Luft schwebend um die eigene Achse drehen. Auch vertikale Starts und Landungen sind möglich.

Die Ausstattung des Luftschiffs erlaubt eine maximale Geschwindigkeit von 125 km/h und eine Reichweite von 1.000 km. Die maximale Flughöhe ist 3.000 Meter. Bei der Navigation folgt es typischerweise Hauptverkehrsachsen wie wichtigen Landstraßen oder Autobahnen. So wird der Bodenmannschaft ermöglicht, dem Blimp zu folgen und – wenn nötig – Hilfestellung zu leisten.

Durch seine große Reichweite und niedrigen Geräuschemissionen ist der Goodyear Blimp eine perfekte Plattform für Luftbilder bei wichtigen Ereignissen. Genau in dieser wichtigen Rolle ist er in Le Mans und am Nürburgring im Einsatz. Denn das Luftschiff kann einfach über einem festen Punkt in der Luft schweben und ist dabei weitaus geräuschärmer als etwa ein Helikopter.

 

Fußnote

[1] Firmenintern und auch in den USA verwendet Goodyear den Begriff „Blimp“, obwohl es sich bei den aktuellen Modellen um halbstarre Luftschiffe des Typs Zeppelin NT handelt. Ein Blimp ist eigentlich ein „Prallluftschiff“ ohne feste innere Struktur. Alle Goodyear-Luftschiffe bis zum Jahr 2014 waren Blimps und in den USA ist der „Goodyear-Blimp“ zu einem generischen Begriff geworden.

Über Goodyear

Goodyear ist eines der größten Reifenhersteller der Welt. Das Unternehmen beschäftigt rund 63.000 Mitarbeiter und produziert seine Produkte in 47 Werken in 21 Ländern der Welt. Die beiden Innovationszentren in Akron, Ohio, und Colmar-Berg, Luxemburg, sind bestrebt, modernste Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die den Technologie- und Leistungsstandard der Branche setzen. Weitere Informationen über Goodyear und seine Produkte finden Sie unter www.goodyear.com/corporate.

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